"Die Rheinpfalz" vom 15.9.1999

AN ORGEL FÄHIGKEITEN UNTER BEWEIS GESTELLT

Konzert in der Klosterkirche Enkenbach

Den Freundeskreis Kirchenkonzerte in der Klosterkirche Enkenbach" gibt es schon seit 1973, und seit dieser Zeit gibt es jährlich einige Konzerte mit sakraler Musik aus allen Epochen und Stilrichtungen. Immer wieder gelingt es dem Freundeskreis unter Michael Weickenmeier, gute Künstler zu gewinnen. So auch beim dritten und letzten Konzert der Saison.

"Oboe und Orgel" war das Konzert betitelt und wurde ausgeführt von den beiden Kirchenmusikern Walter Theisohn (Oboe) und Manfred Degen (Orgel). Beide studierten an der Musikhochschule Saarbrücken. Wie hervorragend ihr Zusammenspiel gelingt, wurde in diesem Konzert bewiesen. Quer gespannt war der Bogen der Komponisten von Georg Friedrich Händel über Johann Sebastian Bach, Christian Erbach, Ernst Kremek, Johann Ludwig Krebs, Joseph Rheinberger, Allessandro Besozzi bis zu Hermann Schroeder.

Sowohl an der Truhenorgel als auch an der zweimanualigen Walcker-Orgel auf der Empore konnte der Organist Manfred Degen, der als Dekanats-Kantor in Pirmasens und Lehrer am Bischöflichen kirchenmusikalischen Institut tätig ist, seine Fähigkeiten unter Beweis stellen; beim Solospiel oder zusammen mit Walter Theisohn, dem man bei seinen Vorträgen anmerkt, dass er nicht nur als Musiklehrer, sondern auch als freischaffender Oboist sein Metier versteht.

Von der händel'schen Sonate c-Moll bis zur Toccata, Adagio und Fuge C-dur von Johann Sebastian Bach (BWV 564) waren die Vorträge von den jungen Interpreten dem akustisch sehr guten Raum der Klosterkirche angepasst. Bei der Sonatine für Oboe-Solo von dem österreichischen Komponisten Ernst Krenek fühlte man sich in die Bergwelt versetzt und konnte ein Echo heraushören. Wenn auch die "Drei Dialoge für Oboe und Orgel" mit den Sätzen Moderato-Andante sostenuto und Poco vivo von dem Zeitgenossen Herman Schroeder für das Ohr des Zuhörers etwas ungewohnt am Schluss des Programms klangen, zeigten die Interpreten eine lobenswerte Leistung.

Reicher Applaus war die Anerkennung des Publikums, das man sich allerdings bei einem solch schönen Konzert zahlreicher gewünscht hätte.

Hartmut Rubel

 

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